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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 33

1913 - Leipzig : Hahn
33 Kehren wir nun durch das Brandenburger Tor zur Straße * Unter den Linden" zurück und durchschreiten wir diese nach Osten hin, so erblicken wir neben einfacheren Privatgebäuden mit herrlichen Geschäftsläden stattliche Paläste, die teils von Vornehmen des Reiches und ausländischen Gesandten bewohnt werden, teils Dienstgebäude preußischer Ministerien sind. Der Glanzpunkt der Sttaße ist aber der östliche Teil. Hier zieht zunächst das 13 m hohe Denkmal Friedrichs des Großen von Rauch die Blicke auf sich. Es zeigt uns den großen König mit Dreimaster und Krückstock. Neben dem Denkmal steht das Kaiserliche Palais, das seinerzeit Kaiser Wilhelm I. bewohnte. Sobald damals die aus dem Palais wehende Purpurstandarte seine Anwesenheit anzeigte, sah man täglich zur Mittagszeit um das Denkmal dichtgedrängte Menschen- massen stehen. Wilhelm I. unterließ es nie, von dem berühmten Eckfenster aus der um diese Zeit hier vorüberziehenden Wache zuzusehen und sich dabei der erwartungsvollen Menge zu zeigen, die ihn mit lauten Hochrufen begrüßte. Mancher hat von dieser Stelle aus das Bild des greisen Helden, in dessen Zügen sich Ernst und Leutseligkeit vereinigten, mit in die Heimat genommen. Hier enden die Linden, und die freie Straße erhält die Namen: Platz am Opernhause und Platz am Zeughause. Zu beiden Seiten stehen hier hervorragende Gebäude: die Königliche Bibliothek, das Opernhaus und das Palais der Kaiserin Friedrich, die Akademie, die Universität, die Königswache und das Zeughaus mit der durch Kaiser Wilhelm I. begründeten groß- artigen Waffensammlung. Alle diese Gebäude sind durch Sttaßen, Plätze oder Baumanlagen, von denen die größte das Kastanienwäldchen heißt, voneinander getrennt. An der Straße selbst stehen die von Rauchs Meisterhand herrührenden Standbilder der Kämpfer aus den Freiheitskriegen: Blücher, Gneisenau, Bülow und Scharnhorst. Wir betreten jetzt die Schloßbrücke, die über den westlichen Spreearm führt. Die Brücke ist mit acht Marmorgruppen geschmückt, welche das Leben des Kriegers darstellen. Pallas unterrichtet den Jüngling in den Waffen, Nike krönt den Sieger, und Iris führt den gefallenen Sieger zum Olymp. Vor uns liegt der Lustgarten mit dem mächtigen Kaiserlichen Schloß, dem Dom und dem Alten Museum. Auf dem Kaiserlichen Schlosse weht die stolze Kaiser- flagge und zeigt uns an, daß Wilhelm Ii. darin Wohnung genommen. Das Schloß hat einen bedeutenden Umfang. Es bildet ein Rechteck von 200 m Länge und 117 m Breite, hat zwei Höfe und erhebt sich in vier Geschossen 30 m, in der Kuppel bis zu 70 m hoch. Vier Jahr- hunderte haben daran gebaut. Seine heutige Gestalt ist im wesent- lichen ein Werk des großen Bildhauers und Baumeisters Schlüter, der unter dem Könige Friedrich I. namentlich die herrliche, dem Schloßplatz zugewendete Südfront baute. Unter Friedrich Wilhelm Iv. Lesebuck f. Fortbildungsschulen rc. Allg. Teil. Z

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 125

1913 - Leipzig : Hahn
125 welche Gefahren überwunden werden! Welche Handelsgeschäfte waren durch Geschäftsreisen, Briefwechsel, Buchführung und Geldverkehr durchzuführen! wie viel geistige Arbeit war unablässig auf die Ver- vollkommnung aller Arbeitsvorgänge gerichtet! wie viele Millionen wenschen waren mit irgend einem Handgriffe, mit irgend welcher Tätigkeit an der Bollendung dieses einen Regenschirmes beteiligt! Bedenkt man nun gar, was alles erforderlich war, uni die un- ermeßliche Wenge der aufgeführten Hilfsmittel zu schaffen, deren Borbereitung oft in ferne Zeiten zurückgreift, so kann man eine Bor- stellung von dem gewaltigen Getriebe der Weltwirtschaft erlangen, durch die sich der wensch die Naturkräfte und Naturerzeugnisse des ganzen Erdballs dienstbar macht. Wan vergleiche mit dieser Welt- wirtschaft die Einzelwirtschaft des wilden, der alle feine Bedürfnisse seiner nächsten Umgebung entnimmt und selbst anfertigt, seine Hütte, seine Nahrungsmittel, seine Werkzeuge, seine Waffen, seine spärliche Kleidung, seinen Schmuck und selbst seine Götzen. Nack Launhardt. Nelrriebsrnittet. Die Ersetzung des Werkzeuges durch die Maschine, bei der die bewegende Kraft nicht mehr von Menschen ausgeht, hat eine vollständige Umgestaltung der Technik des Produktionsvorganges hervorgerufen. E. v. Philippovick- 62. Im Arbeilsraum einer Fabrik. Das Gebäude, in dem ich tätig zu sein hatte, war bequem, hell, luftig und geräumig angelegt. Es hatte die Höhe eines zwei- bis drei- stöckigen Hauses und erinnerte mich immer an das Innere einer Kirche. Es hatte keine Etagen. Man konnte in der Mitte des Raumes bis hinauf zum Dache sehen, das zum großen Teil aus Glasplatten bestand, um mehr Licht hereinzulassen. An den beiden Langseiten liefen je zwei übereinander gebaute breite Emporen hin, zu denen von unten steile einfache Holztreppen hinaufführten, die namentlich bei großen Trans- porten beschwerlich zu überwinden waren. Aus der einen Empore befand sich der Versuchssaal, wo eben vollendete Maschinen ausprobiert wurden, und wohin der Zutritt der großen Verunglückungsgefahr wegen nur denen ge- stattet war, die einen Auftrag dorthin hatten. In einem andern Teile war der Drehersaal. Die übrigen Emporen standen augenblicklich fast leer. Denn der eine Zweig unsrer Maschinenproduktion, der hier seinen Sitz hatte, lag sehr danieder. Auf dem östlichen Ende und der dortigen Schmalseite des ganzen Baues fehlten die Emporen bis auf eine einzige kleine ganz; dadurch war ein weiter, geräumiger Platz geschaffen, lichter und freundlicher — gleich dem Altarplatze einer Kirche. Und wo in unsern

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 132

1913 - Leipzig : Hahn
132 65, Das erste Gaslicht. Das Leuchtgas ist am Ende des 18. Jahrhunderts erfunden worden. Der Engländer Murdoch beleuchtete 1792 sein Haus und seine Werk- stätte mit Steinkohlengas. Murdochs Schüler, Samuel Clegg, der für die Entwicklung der Gasindustrie außerordentlich viel beigetragen hat und die Straßenbeleuchtung von London (1814) einführte, er- zählte über die Erfindung des Leuchtgases folgendes: „Murdoch hatte mich als jungen Burschen bei seinen Versuchen über die Verwendung des Kohlengases für die Erleuchtung zur Hilfeleistung herangezogen. Wie einfach waren unsere Apparate! Ein altes Flintenrohr hatten wir als Retorte, Ochsenblasen als Rezipienten und Gasometer. Wie oft sind wir beim Licht eines Flämmchens nach Hause gegangen, das der Alte mittels einer solchen Blase, die er unter dem Arm drückte, und eines alten Pfeifenrohres als Brenner unterhielt. Wir kamen weit mit dem Kohlengas, und bei dem Feste für den Frieden zu Amiens (1802) hatten wir an der Front der Fabrik in Soho eine Sonne von Gasflammen angebracht, die freilich tüchtig qualmten, — der Jubel und das Staunen der Volksmassen wollte nicht enden. — Wir beleuchteten die Werkstätten damit, noch einige Spinn- mühlen, und es war besser als Lampenlicht; aber schlecht genug war das Gas, und die Leute wurden krank von all dem Rauch und Ruß. Als ich vor nunmehr 40 Jahren meine Reinigungsapparate erdacht und fertig hatte, beleuchtete ich zuerst damit einen Verkaufs- laden, ich glaube, der Besitzer war ein Farbenmacher am Strand in London und hieß Ackermann. Die Flammen standen wie weiße Sterne über den Brennern, und die Öllampen weit und breit wurden rot und blind. Die Leute liefen zusammen, und die Wagen der Vor- nehmen hielten vor dem Laden, dessen Besitzer bedeutende Geschäfte machte. Eines Abends kam eine schöne, große Lady hereingestürmt und rief uns an, sie müsse das Licht in ihrer Kutsche mit nach Hause nehmen, es koste, was es wolle! Bei alledem wurde ich ausgelacht, als ich mit dem Plane hervortrat, London mit Gas zu beleuchten. Und unter den Lachern waren keine schlechteren Leute als Davy, unser größter Physiker, und einer, dem es lieber verziehen sein soll, unser größter Dichter von damals, Sir Walter Scott, der spottend ausrief: „Die Welt steht auf dem Kopfe, London soll jetzt in Winternächten mit dem Kohlenrauche beleuchtet werden, der unsere Wintertage zu Nächten macht." Aber endlich, jetzt (1844) gerade vor 36 Jahren, hatten wir eine mutige Gesellschaft zusammen, ein Gasometer war er- baut, und es sollte mit dem „Lichtverkauf" begonnen werden. Da hatten Gelehrte dem Magistrat gesagt, mein kleiner Gasbehälter sei gefährlicher, als wenn er voll Schießpulver wäre, und durch das kleinste Loch in seinem Blech könne das Gas Feuer fangen, explodieren und halb Middlesex in die Luft sprengen. Ich bekam keine Erlaubnis, auch nur eine einzige Flamme anzu-

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 203

1913 - Leipzig : Hahn
203 im wahrsten Sinne des Wortes betäubender Lärm dringt zu unz herauf. Über das weiße Marmorgeländer hinunter sehen wir in einen Saal, in welchem aufgeregte, schreiende Menschen durcheinauderwirbeln, sich in Gruppen zusammendrängen, besonders in einer Ecke in lebens- gefährlichem Gedränge sich stauen. Hunderte, Tausende von Händen sieht man in die Luft gestreckt, Tausende von Menschen schreien, und der Widerhall, zurückgeworfen von der gewölbten Decke des mehr als drei Etagen hohen, riesenhaft langen Saales, dröhnt in unsere Ohren wie das Summen und Surren einer großen Dynamomaschine. Es geht jedem Besucher so, der zum erstenmal auf die Börsengalerie tritt. Er braucht einige Zeit, um sich zu sammeln, um sich an die auf das Ohr einstürmenden Töne zu gewöhnen, ja um ein gewisses Angst- gefühl loszuwerden. Der mächtige Saal da unten, der größte Berlins, in dem wohl bequem zehntausend Menschen Platz hätten, ist in drei gleich- große Teile durch Säulenreihen geteilt, und unten bewegen sich jetzt in der Börsenzeit zwischen zwölf und drei Uhr gleichzeitig ungefähr 3500 Personen. Da jedoch einzelne von ihnen nur kürzere Zeit bleiben und durch Neuankommende ergänzt werden, Verkehren in der Börsenzeit un- gefähr 6000 Personen in dem Saale. Lassen wir zunächst den äußeren Eindruck auf uns wirken! In der nach Norden gelegenen Abteilung, deren Galerie wir zuerst betraten, geht es am lautesten zu, herrscht der meiste Verkehr. Schreiten wir auf der langen, schmalen Galerie an der Westseite des Riesenbaues weiter, so ent- decken wir, daß in der zweiten Abteilung eine fast vornehme Ruhe herrscht und daß in der dritten eigentlich gar nichts los ist. Diese dritte Ab- teilung diente früher den Zwecken der Produktenbörse, welche infolge von Streitigkeiten zwischen der Regierungsvertretung und den Börsenleuten ge- schlossen war und deren Wiedereröffnung erst vor kurzem erfolgte. Hier geht es recht friedlich zu. Man sieht nur kleine sich unterhaltende Gruppen, und das furchtbare Geschrei und Getöse aus der nördlichen Abteilung dringt nur gedämpft, aber immer noch deutlich genug zu uns herüber. Leicht ist es allerdings nicht, für alles eine Erklärung zu geben, und es ist für den Laien recht schwer, in das Wesen der Dinge einzudringen, die sich da unten abspielen. Was machen die viertausend Menschen da unten im Börsensaal? Die Antwort lautet: Sie kaufen und verkaufen. Sie kaufen und ver- kaufen Werte und Wertpapiere, und die ganze Börse ist nichts als ein Markt, dessen Waren nicht Produkte der Natur oder der Menschenhand sind, sondern Geld. Geld wird gekauft und verkauft, mit Geld wird gehandelt. Die Börse da unten ist, wenn man von der Produktenbörse absieht, lediglich eine Effektenbörse, und unter Effekten versteht man Papiere, welche einen gewissen Geldeswert darstellen, also Staatsschuld- . scheine, Aktien von Bergwerken, Brauereien, Hütten, Transportanstalten usw. Dieses Effektengeschäft aber an der Börse ist ein doppeltes, ein effek- tives und ein Differenzgeschäft. Wenn sich jemand eine gewisse Summe Geldes gespart hat, sagen wir fünfhundert Mark, so versucht er,

5. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 271

1913 - Leipzig : Hahn
271 an der Kette, um den jeder scheu herum ging, sah finster und mürrisch aus wie immer. Er dachte wahrscheinlich an seinen vornehmen Vetter draußen in der Heide vor dem Tore, der mit seinem gemauerten Unterbau und den vier runden, durch Balken verbundenen Säulen hoch in der Luft meilenweit sichtbar war. Man nannte ihn nicht gern; denn wer spricht gern vom Hängen? Auch der hölzerne Esel neben dem Brunnen auf dem Markte streckte seine langen Ohren träumerisch in den Sonntags- morgen hinein, wahrscheinlich verwundert, daß seit längerer Zeit kein Ver- spotteter auf seinem schmachvollen Rücken geseffen hatte. Die Glocken läuteten zur Kirche, und die Gläubigen folgten dem feierlichen Rufe. Ernste Männer, Ratsherren, Sülfmeister und Hand- werker in pelzverbrämten Schauben oder in geschonten Leibröcken aus dunkelm Tuch schritten langsam, bedächtig dahin. Geschmückte Frauen mit gold- und silbergestickten Schapeln und schönen Gürtelketten, an denen die faltigen, sammetbesetzten Kleider geschürzt waren, und sittsame Jung- ftauen mit niedergeschlagenen Augen, das Gebetbuch in den gefalteten Händen, wandelten an der Seite der würdigen Eheherren, während Knechte und Mägde sich ihnen bescheiden anschlossen. Auch im Böttcherhausc durfte niemand zurückbleiben. Die Tochter ging mit der Mutter voran, und Meister Henneberg folgte ihnen mit seinen Söhnen zur benach- barten Nikolaikirche, die zu Anfang des Jahrhunderts mit Hilfe von Stiftungen der in ihrer Nähe wohnenden Schiffer und Salztonnenböttcher erbaut war. Hoch oben im Mittelschiff lief an der Wand unter dem schließenden Gewölbe ein schmaler, schwindelerregender Gang rundum, der nur von einem dünnen Eisenstab umzäunt war und der Mönchsgang hieß. Auf den seitlichen Emporen waren die Wappenschilder der vor- nehmen Geschlechter in der Gemeinde und unten im Schiff die Sitzreihen für den Bürger und Handwerker gleichfalls mit den geschnitzten und gemalten Wappen der Gilden bezeichnet, die hier ihre bestimmten Bänke für die Meister und deren Angehörige hatten. Hier ließ sich auch Meister Henneberg mit den Seinen nieder, um seinem Gott zu danken. Juliu« Wolf. 118. Pfingsten. Sein schönstes Fest, sein Fest im Freien, sein Freudenfest begeht das Jahr. Schmückt Tür und Tor mit grünen Maien, mit Maien Gräber und Altar! Stellt Rotdornzweige und Holunder ius ärmste Armenstübchen heut! Das Fest der Zeichen und der Wunder hat sonnenfunkelnd sich erneut. Im Blütendufte stehn die Reben, in allen Stämmen quillt der Saft — die alte, heil'ge Lust am Leben flammt wieder auf mit starker Kraft.

6. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 279

1913 - Leipzig : Hahn
279 So verkündet in begeisterten Worten der Dichter das Lob der säch- sischen Haupt- und Residenzstadt Dresden. Und mit Recht! Der im Mittelalter von den Sorben angelegte Ort mag jetzt etwa tausend Jahre alt sein; sein Ursprung ist, wie der der meisten Städte, in sagenhaftes Dunkel gehüllt. Schon frühzeitig hatte Dresden als wichtiger Verkehrsort große Be- deutung. Nicht zum wenigsten hat dazu die Schönheit seiner Lage bei- getragen. An beiden Ufern der Elbe sich ausbreitend, wird es von sanft aufsteigenden Bergeshöhen umsäumt, die mit ihren Landhäusern, Wein- bergen und freundlichen Dörfern dem Stadtbilde einen lieblichen Rahmen geben. Dresden besitzt auch einen großen Reichtum an herrlichen Palästen und öffentlichen Bauwerken, die durch die Prachtliebe kunstsinniger sächsischer Fürsten im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind. Weiterhin bergen die hier vereinigten Museen für Kunst und Wissenschaft reiche Sammlungen wertvoller und kostbarer Schätze, welche Besucher aus weiter Ferne heran- ziehen. Alles das hat zusammengewirkt, daß Dresden oft als die schönste und kunstsinnigste Stadt Deutschlands, als das „Florenz an der Elbe" gepriesen worden ist. Herder sang von ihm: „Blühe, deutsches Florenz, mit deinen Schätzen der Kunstwelt! Stille gesichert sei Dresden Olympia uns!" Beginnen wir vom Bahnhof Dresden-Neustadt aus eine kurze Wanderung durch die freundliche Königsstadt! Unser Weg führt nach dem Kaiser-Wilhelms-Platz, an dem gegen- über der breiten, vornehmen Königsstraße das Japanische Palais liegt. Ein schöner Garten, der bis ans Ufer der Elbe reicht und jedem Besucher offen steht, ziert es. Früher waren die Gemächer mit prächtigem japanischen und chinesischen Porzellan und mit indischen Tapeten geschmückt, wovon das Palais den noch heute bestehenden Namen erhielt. 1786 wurde es nach einem Umbau zur Aufnahme verschiedener Sammlungen der Kunst und Wissenschaft bestimmt, von denen sich jetzt nur die Königliche Bibliothek darin befindet mit insgesamt 500000 Bänden. Beim Weiterschreiten kommen wir an dem Reiterstand bilde Augusts des Starken vorüber, das vor dem Blockhause in der Neu- stadt am Eingänge der Hauptallee errichtet worden ist. Nun betreten wir die Friedrich-August-Brücke, die in 9 weiten Bogen den Elbstrom überspannt und in einer Länge von 328 Meter die Neustadt mit der Altstadt verbindet. Sie ist im Jahre 1910 an Stelle der alten Augustusbrücke getreten, die 500 Jahre dem Verkehr gedient hat. Ein Blick von der Friedrich-August-Brücke wird jedem unvergeßlich bleiben. Der lieblich geschwungene Bogen des Elbstromes mit seinen zahl- reichen Schiffen, vier weitere Brücken, die Albert-, Carola-, Marien- und die neue Eisenbahnbrücke, die eigenartigen Bauten und villengeschmückten Gärten und Höhen elbaufwärts über Loschwitz hinaus und auf der ent- gegengesetzten Seite bis zu den violettschimmernden, steilen Rebenhügeln der Lößnitz und der Meißner Berge hinab — das gibt ein Rundbild von

7. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 281

1913 - Leipzig : Hahn
281 Terrassen gegen die Elbe kehren sollte. Der Zwinger bildet ein 250 Meter langes und 100 Meter breites Viereck, dessen weiten Raum ein langer Slulengang mit sechs Kuppelgebäuden und drei Prachttoren umschließt und in dessen Mitte seit 1843 das Denkmal Friedrich Augusts des Gerechten, ein Werk Rietschels, aufgestellt ist. . Verschiedene Sammlungen, wie der mathematisch-physikalische Salon, das Naturalienkabinett, das geologische Museum u. a., sind in den Zwinger- bauten untergebracht. In der Gemäldegalerie, in der sich die herr- lichsten Ölgemälde fremder und deutscher Meister, namentlich älterer Schulen, bcsinden, bewundern wir vor allem Raffaels Sixtinische Madonna, die einst für zwanzigtausend Dukaten angekauft wurde. Die Mutter Gottes schwebt mit dem Kinde auf dem Arme aus den Wolken, die sich zu lauter Engelsköpfen gestalten, hernieder, um den heiligen Sixtus und die Barbara zu segnen. Als Seitenstück zur Madonna von Raffael besitzt die Galerie, die ebenfalls viel bewunderte Madonna von Holbein. Von den übrigen älteren Meisterwerken seien nur noch hervorgehoben die „Heilige Nacht" von Correggio und Tizians „Zinsgroschen". In den letzten Jahrzehnten sind auch neuere Werke angekauft worden, besonders solche von Dresdner Künstlern, und es hat die Galerie auf diese Weise eine sehr schätzenswerte Bereicherung erfahren. Eine hervorragende Stätte der Kunst ist das neue, von Semper erbaute Hoftheater, eins der schönsten Theater der Welt, eröffnet am 3. Februar 1878. Nun wenden wir uns der Brühlschen Terrasse zu. Schwerlich mird man in der Mitte einer andern Stadt einen gleich bequemen, schattigen Spazierweg wiederfinden, der hoch über dem Ufer eines Stromes sich hin- zieht und die buntesten Bilder darbietet. Auf den einundvierzig Stufen einer schönen, 13 Meter breiten Freitreppe steigt man zu dem Brühlschen Garten empor. Gegenwärtig ist der Terrasse ein neuer Schmuck in den Akademie- und Ausstellungsgebäuden erstanden, die den bildenden Künsten gewidmet sind. In dem Albertinum haben die Werke der Bild- hauerkunst alter und neuer Zeit Aufstellung gefunden. Zwischen und neben den Neubauten erblickt man in schlichter, aber dennoch vorzüglicher Aus- führung die Denkmäler der Meister Rietsche! und Semper. Wundervoll nimmt sich das auf einem Vorsprunge der Terrasse erbaute, weltbekannte Belvedere aus, der Sammelpunkt für „alle Welt", besonders anziehend, wenn es bei Nacht im Glanze einer feenhaften Beleuchtung weit in das Elbtal hinausstrahlt. Gegenüber der Terrasse erheben sich am jenseitigen Elbufer, dem Königsufer, die vereinigten Gebäude der Ministerien, von denen das eine dem Finanzministerium zugewiesen ist, das andere die Ministerien des Kultus und öffentlichen Unterrichts, das Ministerium des Innern und der Justiz in sich birgt. Auf der Altstädter Seite steht als Abgrenzung der Terrasse das Zeughaus. Imponierend und gewaltig ragt unweit der Terrasse die Kuppel der herrlichen Frauenkirche empor. Ihr Schöpfer war Georg Bahr, ein schlichtes, sächsisches Dorfkind, im Jahre 1666 zu Fürstenwalde im Erz-

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 282

1913 - Leipzig : Hahn
282 gebirge geboren. Die Grenzen seines Vaterlandes hatte Bähr nie über- schritten, sodaß er durchaus keine Anregung durch den Anblick bedeutender Bauten empfangen konnte. Nach Dresden gekommen, schöpfte er als „des Rates Zimmermeister" ganz aus sich selbst heraus den genialen Bau- gedanken der Frauenkirche, der ihn neben Michelangelo, den Erbauer der Peterskirche in Rom, und Christopher Wren (Westmiuisterabtei in London) stellt. Mit zäher Energie führte der bescheidene Meister trotz aller An- griffe neidischer Kunstgenossen seinen Plan aus. Wenden wir uns zur Fortsetzung unseres Rundganges wieder zurück nach dem Schloßplätze mit dem König-Albert-Denkmal! Wir durch- schreiten das lange, dunkle Gcorgentor und kommen durch die überaus belebte Schloßstraße, deren glänzende Schauläden eine geschäftige und schaulustige Menge heranlocken und deren Menschengewühl uns die Groß- stadt anzeigt, nach dem Altmarkt. In der Mitte ragt als Sieges- denkmal die „Germania", Robert Henzes vielbewundertes Kunstwerk, in die Höhe. An dem Ring erhebt sich unweit der Kreuzkirche der stattliche Bau des Neuen Rathauses. Im Süden der Stadt steht wie eine gewaltige Eigangspforte der Hauptbahnhof, der dem ausgedehnten Personen- und Güterverkehr der sächsisch-böhmischen und der Freiberg-Chemnitzer Bahn als Mittelpunkt dient und mit dem Bahnhof Wettinerstraße und dem Bahnhof Dresden- Neustadt in Verbindung steht. Neben den Bauten und Kunstschätzen wird das Auge weiter durch geschmackvoll hergestellte und wohlgepflegte gärtnerische Anlagen erfteut. Aus Dresdens glanzvoller Zeit stammen die großartigen Anlagen des Großen Gartens, eines Parkes außerhalb der Stadt von 140 Hettar Fläche mit einem Palais im italienischen Villen-Nenaiffancestil. Der Große Garten diente früher gleich dem Jagdschlösse zu Moritzburg dem Hofe zur Abhaltung glänzender Sommerfeste. Jetzt zieht, wie der Berliner in den Tiergarten, der Wiener in den Prater, der Pariser in das Boulogner Gehölz, der Dresdner Spaziergänger hinaus in den Großen Garten und erfteut sich an den alten, mächtigen Eichen und Linden, an dem Konzert der munteren heimischen Singvögel, an den klaren, fischreichen Teichen und an den wohlgepflegten Baum- und Pflanzengruppen. Für die zahlreichen, in der Residenzstadt Dresden stattfindenden Aus- stellungen aus den verschiedensten Gebieten der Kunst und Technik ist in der Nähe des Großen Gartens an der Stübel-Allee ein festes Aus- stellungsgebäude erbaut worden, das eine neue Zierde der Stadt geworden ist. So sehen wir Natur und Kunst wetteifern in der Schmückung der Stvdt, die einen Hauptanziehungspunkt der reiselustigen Welt bildet. Nicht bloß Angehörige des Sachsenlandes, sondern Menschen aus aller Herren Ländern finden sich hier zusammen; Engländer, Amerikaner und Russen bilden hier ganze Kolonien, angelockt durch die schöne Natur und die reichen Kunstschätze im lieblichen „Elbflorenz". Nach H. snkei.

9. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 32

1913 - Leipzig : Hahn
32 leuchtete weithin die Inschrift: Vale 86n6x imperator! Damit sagte die trauernde Hauptstadt dem greisen Heldenkaiser das letzte Fahre- wohl auf seinem Heimgänge zur stillen Gruft im Mausoleum zu Charlottenburg. Nach Westen zu schließt die Straße das 20 m hohe Branden- burger Tor. Es ist gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts nach dem Vorbilde der Propyläen in Athen erbaut. Das Tor hat fünf durch dorische Säulen voneinander geschiedene Durchgänge. Das Ganze krönt wirkungsvoll ein in Kupfer getriebenes, 5 m hohes Viergespann der Siegesgöttin. Im Jahre 1807 schickte es Napoleon als Siegesbeute nach Paris. Mit Schmerz und Ingrimm ini Herzen blickten damals alle Vaterlandsfreunde auf das seines Schmuckes beraubte Tor. Seit 1814 prangt die Viktoria wieder auf dem Tore. In Erinnerung an jene Kriegszeit schmückt sie jetzt das Eiserne Kreuz. Treten wir durch einen der Durchgänge, so haben wir die prächtigen Laubbäume des Tiergartens vor uns, durch deren Zweige von rechts her auf hoher Säule eine goldene Bildsäule winkt. Es ist die Sieges- säule mit der Borussia. „Das dankbare Vaterland dem siegreichen Heere", so lautet die Inschrift der Säule. Den Unterbau schmücken vier erhabene Bilder aus Bronze zur Erinnerung an den dänischen Krieg 1864, den österreichischen Krieg 1866, den französischen Feldzug 1870 und den Einzug des siegreichen Heeres in Berlin 1871. Der 20 m hohe Säulenschaft ist von drei Reihen vergoldeter dänischer, österreichischer und französischer Geschützrohre umgürtet. Auf der Säule steht die 8 ln hohe, vergoldete Borussia vom Bildhauer Drake, rechts den Lorbeerkranz, links das mit dem Eisernen Kreuze geschmückte Feldzeichen haltend. Die Gesamthöhe beträgt 61 m. An der Ostseite des Königsplatzes erhebt sich das Reichs- tagsgebäude, der vornehmste und großartigste Bau der deutschen Kaiserstadt, 1884—94 nach Wallols Entwürfe mit einem Kosten- aufwande von 22 Millionen Mark aufgeführt. An den vier Ecken ragen 46 in hohe Türme empor. Die Mitte des Gebäudes, die der Sitzungssaal einnimmt, überdeckt eine Glaskuppel mit reichvergoldeten Kupfergürtungen, überragt von einer säulenumgebenen Laterne, deren Dach in eine Kaiserkrone ausläuft. Über der Tür erblickt man in Stein gehauen den Ritter Georg mit der Reichsfahne, der die Gesichts- züge Bismarcks trägt. Auf dem Giebel steht die in den Sattel ge- hobene Germania von Begas. Südlich vom Königsplatze durchschneidet die breite Sieges- allee den östlichen Teil des Tiergartens, die Kaiser Wilhelm Ii. von den hervorragendsten Künstlern mit 32 Marmorstandbildern brandenburgisch-preußischer Herrscher ausschmücken ließ. Nördlich vom Königsplatze, am Alsenplatze, zieht das umfang- reiche General st absgebäude, in dem Graf Moltke am 24. April 1891 starb, die Aufmerksamkeit auf sich.

10. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 158

1913 - Leipzig : Hahn
158 gerät u. dgl. empfingen, sondern auf besonderen Hufen angesiedelt waren und jene Lebensbedürfnisse selbst zu beschaffen hatten. In der Folge griff dann die Kundenarbeit der Fronhofshandwerker über die Schranken der grundherrlichen Wirtschaft hinaus. Einzelne erreichten wohl gar, daß ihnen die Teilnahme am Marktverkehr gegönnt wurde. Das Handwerk hat in diesem Zeitraum entschieden Fortschritte gemacht. Es hat aufgehört, bloßer landwirtschaftlicher Nebenberuf zu sein, es hat infolge beginnender Arbeitsteilung neben der Landwirtschaft eine gewisse selbständige Bedeutung gewonnen und sich in technischer Be- ziehung vervollkommnet. Aber noch immer erscheint es an ländliche und naturalwirtschaftliche Verhältnisse gebunden. Noch immer wird Ware um Ware getauscht. Von einem durch Geld als allgemeinen Wertmesser vermittelten Güteraustausch sind nur die ersten Ansätze zu bemerken. Mithin entbehrte das gewerbliche Leben noch zweier Haupt- bedingungen für freiere und reichere Entfaltung: es fehlte der Geld- verkehr, und es gebrach an dauernden und sicheren Mittelpunkten des Handels und Wandels. Erst nach dem Übergang von der Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft, erst durch die Entwicklung städtischen Lebens konnte das Handwerk zu voller Blüte gelangen. vr. ®. etto. 73. Nürnbergs Kunstmerkwürdigkeiten. Ein Besucher des mittelalterlichen Nürnberg erzählt: Der Schenkwirt zur Goldenen Rose wies mir eine Treppe hoch ein heiteres Eckzimmer an. „Hier vor Euch, werter Herr, seht Ihr die Sebalduskirche und hier zur Seite das Rathaus, die beiden vor- nehmsten Gebäude der Stadt." So sprach der N)irt, der mit einer behaglichen Mohlbeleibtheit ein ruhiges und gemächliches ldesen ver- band. Aaum hatte ich einige Erquickungen zu mir genommen und den Staub von meinen Füßen geschüttelt, so verließ ich schon die Schenke. Längs des Rathauses ging ich in die gerade Straße und gelangte auf den großen Marienplatz, der etwa mitten inne zwischen jener Airche und der des heiligen Lorenz sich befindet. Aaum betrat ich den Markt, so fesselte meinen Blick der schön sie Brunnen, den es geben mag. Ein zierliches Türmchen von ansehnlicher Höhe mit tausend Bogen und Giebeln, kunstreich durchbrochen, umringt von vielen Bildsäulen, ragte stattlich über dem Becken empor. Die Bildsäulen schienen lauter Heldengestalten zu sein, von denen manche der Aurfürstenmantel schmückte. Als ich vor dem Brunnen stand, gesellte sich ein junger, hübsch gekleideter Mann zu mir. Der Jüngling hieß jdaumgärtner und war Albrecht Dürers Freund. Als ich ihn fragte, wer dieses Aunstwerk verfertigt hätte, zeigte er mir auf der Rüstung einer Bildsäule, die Karl Iv. darstellte, den Namen Schonhofer. „Das ist ein alter Meister," sagte er, „von dem man sonst nichts weiß." „Man weiß genug von ihm," erwiderte ich, „wenn man den Brunnen gesehen hat."
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